Elternabend Hilfe, mein Kind kann nicht schlafen!

Einschlafprobleme bei Kleinkindern und Kindergartenkindern

Fragen wie „mein Kind will nicht alleine schlafen gehen. Was kann ich tun?“ oder „mein Kind träumt intensiv, ist unruhig und wacht nachts öfter auf. Wie sollte ich mich verhalten?“ wurden Frau Hoffmann gestellt und wurden anschaulich bearbeitet.

Viele Probleme beim Ein- und Durchschlafen lassen sich häufig auf falsche Einschlafassoziationen zurückführen. Das Kind hat sich beispielsweise daran gewöhnt, im Arm der Mutter einzuschlafen. Es hat gelernt, dass es die Mutter zum Einschlafen braucht, und es formt sich schnell die Vorstgellung, ohne die Mutter nicht einschlafen zu können. Auch dass ein Kind in der Nacht wilder träumt und öfter aufwacht, ist nichts ungewöhnliches. Kinder haben nachts aufgrund der vielen verschiedenen Wahrnehmungen und Eindrücke des Tages viel mehr zu verarbeiten als Menschen im Erwachsenenalter. Da es ihnen noch nicht möglich ist, gewisse Ereignisse zu verbalisieren und auf diesem Wege zu verarbeiten, kann es häufiger vorkommen, dass intensiver geträumt wird. Im Durchschnitt wacht jeder Mensch, auch Erwachsene, zwei bis drei Mal pro Nacht auf; wir bemerken es nur nicht. Dies ist meist festzustellen im REM-Schlaf Rapid-(Eye-Movement). Dennoch sollte immer zunächst versucht werden, das Kind selbst wieder einschlafen zu lassen, da es sonst sehr schnell wieder zu weiteren falschen Einschlafassoziationen kommen kann.

Was können Eltern bei Schlafproblemen von Kindern tun?

Generell gehört es zu der Aufgabe der Eltern, feste Strukturen im Tagesgeschehen und bei den Schlafenszeiten festzulegen. Diese sollten konsequent eingehalten werden. Sollte eine einmal Ausnahme in der Tagesstruktur oder den festen Schlafenszeiten geben, sollte diese auch als Ausnahme angekündigt werden. Ebenso ist es wichtig, Einschlafrituale mit den Kindern zu haben. Es kann z.B. eine Geschichte vorgelesen oder etwas gesungen werden. Dabei sollten die Kinder sich vor dem Schlafengehen entspannen; unmittelbarer Fernsehkonsum sollte vermieden werden, da die Kinder dadurch aufgewühlter werden und mehr zu verarbeiten haben können. Bei bestehenden falschen Einschlafassziationen sollte ein Einschlafen mit neuen Assoziationen gelernt werden. Es könnte z.B. ein Kuscheltier oder ein T-Shirt der Eltern mit in das Bett des Kindes gelegt werden. Dieser Lernprozess sollte nachts und wenn möglich in einer streßfreien Zeit angesetzt werden. Während dieser Veränderung und des Lernprozesses ist es normal, dass Kinder nicht begeistert sind und ihren Unmut mit Schreien ausdrücken.

Bei älteren Kindern (ab dem 3. Lebensjahr) kann mit Desensibilisierung gearbeitet werden. Dabei ist es wichtig, den Kindern zu zeigen, dass man da ist. Schreit das Kind, geht man kurz in den Raum, arbeitet mit positiv getönten Sätzen als Verstärkung („alles gut, ich bin da“) und geht danach wieder raus. Die Intervalle zwischen Raum betreten und draußen bleiben werden dabei sukzessive vergrößert. Insgesamt kann dieser Prozeß zwei bis drei Wochen dauern und sollte nach Möglichkeit in einer straffreien Zeit (Urlaub) durchgeführt werden, da es sehr anstrengend für Eltern sein kann.

Viele der anwesenden Eltern meldeten in einer Schlussrunde zurück, dass es gut tun würde, zu wissen, dass viele andere auch diese Probleme haben und dass diese auch wieder vorbei gehen würden. Dennoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass in der heutigen Zeit kleinen Kindern schon sehr früh sehr viel zugemutet wird, wozu sie entwicklungspsychologisch noch gar nicht in der Lage sind. Demnach sollte man als Eltern nicht zu schnell zu viel wollen und den Kindern bei dem Ein-/Durchschlafprozeß mit einer gewissen Gelassenheit entgegensehen.

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