Erziehungshilfe
Gutachten zur Erziehungshilfe
Erziehungshilfegutachten
Erziehungshilfebedürftige Kinder reagieren mit auffälligem Verhalten auf eine ihnen nicht angemessene Umwelt. Erziehungshilfe darf also unangemessene Bedingungen und Beziehungen nicht aufrechterhalten. Notwendig sind Bedingungen und Beziehungen, die Kindern helfen, sich normal und in einem kindeswohldienlichen Rahmen zu entwickeln. Dabei sollte im Sinne einer Positiven Psychologie, der Fokus im Gutachten nicht nur auf negative Eigenschaften sondern vielmehr auf kompensatorische, resiliente Aspekte innerhalb der Intervention geachtet werden.
Diagnose im Erziehungshilfegutachten
Beim Erziehungshilfegutachten geht es darum Erkenntnisinstrumente einzusetzen, die nicht allein am Krankheitsbegriff eines psychologischen oder psychiatrischen Gutachtens orientiert sind und folglich kaum brauchbare Ansatzpunkte bieten, um eine sinnvolle Interventionsstrategie zu eröffnen. Die Notwendigkeit einer gezielten Diagnostik trifft besonders auf Kinder und Jugendlichen zu, die als besonders schwierig gelten, sich in besonderen Krisensituationen befinden oder aufgrund ihrer aktuellen Lebenssituation besonders gefährdet sind, für die es kaum geeignete Hilfemaßnahmen gibt, oder die sich allen Hilfeangeboten entziehen wollen.
Nicht selten wird dann die Überweisung solcher Kinder und Jugendlichen in die Psychiatrie als letzte Lösung gesehen, obwohl ein Teil der betroffenen Kinder und Jugendlichen bereits aufgrund ihrer Erfahrungen als therapieresistent gelten. Die Diagnosen, die für die Psychiatrie entwickelt worden sind, haben den Nachteil, dass sie vornehmlich auf einem medizinisch orientierten Krankheitskonzept basieren, das für die Jugendhilfe nur in seltenen Fällen in Betracht gezogen werden kann. Sie beschreiben nur einen kleinen Teil der dort vorkommenden Störungsbilder und klammern die sozialen Bezüge eines beeinträchtigten Verhaltens oder Erlebens weitgehend aus.
Analyse durch Anwendung der pädagogischen Diagnostik
Der Perspektive einer pädagogischen Diagnostik liegt demgegenüber ein Verständnis von biographischer Erzählung als ein Deutungsmuster zugrunde, das es mit textanalytischen Instrumenten zu rekonstruieren gilt. So gelingt es, das biographische und bindungsrelevante Steuerungsmuster eines Individuums freizulegen, d.h. die jeweils zentralen Orientierungen sichtbar zu machen. Welcher Nutzen aus dieser rekonstruktionslogischen Perspektive für eine pädagogische Diagnostik gezogen werden kann, ist offensichtlich.
Es kann so ein Prozeß der sozialen Entwicklung und Wandlung einer biographischen Identität kontinuierlich dargestellt werden. Die Fähigkeit zur biographischen Rekapitulation im Sinne einer die eigene Lebensgeschichte thematisierenden Erzählungsprozeß kann dabei im Normalfall selbst bei Jugendlichen jüngeren Alters (den bisherigen Erfahrungen zufolge etwa ab 10 Jahren) vorausgesetzt werden.
Es konnte sogar verschiedentlich festgestellt werden, dass die bereits interviewten Jugendlichen dem Verfahren durchaus aufgeschlossen begegneten, weil sie hier die Chance sahen, die eigene Version ihrer Lebensgeschichte unverkürzt zur Geltung bringen zu können. Gerade darin liegt eine besondere Stärke dieses Ansatzes, weil die Analyse nicht nur die objektiven Strukturen des jeweiligen Problems sichtbar macht, sondern vor allem die subjektiven, innerpsychischen Problemwahrnehmungen der Jugendlichen zum Vorschein bringt. Auf diese Weise kann die Perspektive der Betroffenen in viel stärkerem Maße in die Entwicklung eines Hilfeplans einfließen als das bisher möglich war.
Sollte ein Bedarf eines Erziehungshilfegutachten festgestellt werden nehmen Sie direkt mit der Psychologischen Praxis Saarbrücken Kontakt auf.
Psychologische Analyse- und Gutachtenbereiche
Aufgabe eines familienpsychologischen Gutachtens
Aufgabe der Sachverständigen ist primär, die Fragestellung des Familiengerichts zu beantworten. Psychologische Gutachten können als Gerichtsgutachten von Richtern und Privatgutachten von Privatpersonen in Auftrag gegeben werden.