Umgang mit Aggressionen – warum beißen Kinder?

Einblick Elternabend „Warum beißt mein Kind?“

– 28.09.2017, Kindertageseinrichtung Schmelz-Limbach, ein Bericht von C. Meixensberger

An dem heutigen Abend gab es zunächst eine kurze Feedback-Runde zum letzten Vortrag. Thema war hierbei „Konsequent sein“. Viele Eltern meldeten zurück, dass sie die Tipps umgesetzt haben: Anstatt zehn Mal etwas sagen zu müssen, waren sie beispielsweise mit dem Satzbeginn „Ich möchte, dass…“ und einer klaren Haltung wesentlich erfolgreicher! Die Tipps wurden insgesamt von den Eltern als sehr hilfreich empfunden, zumal sie den Alltag mit den Kindern erleichtert hätten.

Zu der aktuellen Problematik „Aggressionen und Beißen“ des Elternabends gab es viel Gesprächsbedarf. Elternfragen wie „warum reagiert mein zweites Kind anders als mein erstes Kind? Warum ist mein zweites Kind aggressiver und beißt mehr?“ oder „mein Kind beißt aus Freude. Wie soll ich meinem Kind vermitteln, dass das weh tut?“ kamen auf.

entwicklungspsychologisch Ursachen innerhalb der Sprachentwicklung

Die Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin Carola Hoffmann erklärte, dass dieses Verhalten entwicklungspsychologisch normal ist und bei einzelnen Kindern dann auftreten kann, wenn die Sprachentwicklung  im Alter von etwa 18-24/36 Monaten einsetzt. Was hat es damit auf sich? Sobald der Spracherwerb bei Kleinkindern einsetzt, erhalten die Kinder von den Erwachsenen eine positive Rückmeldung. Mit  einem „Nein“, also einer negativen Rückmeldung kann das Kind schlecht umgehen und  mit dem geringen Wortschatz noch nicht kommunizieren: es fühlt sich in seinem Bedürfnis beispielsweise etwas Haben zu wollen unverstanden und hilflos. Die Folge davon ist, dass das Kind auf eine andere Art der Kommunikation greifen wird: das Beißen oder treten.

Eltern sollten hierbei eine klare Alternative zum Beißen sowie anderem aggressivem Verhalten geben. „Nein, nicht beißen“ oder „wir können uns auch anders freuen und uns umarmen“ sollten deutlich wiederholt werden. Auch Rückmeldungen der Gefühle der Kinder wie „du bist gerade sehr wütend“ können hilfreich sein. Das Kind sollte verstehen, dass das Beißen und Kratzen weh tut. Gemeinsam könne als Wiedergutmachung die „Wunde“ beispielsweise gestreichelt werden. In der Schlußrunde des Elternabends meldeten die Eltern zurück, dass es hilfreich wäre, wenn alle Eltern teilgenommen hätten, da dann das aggressive Verhalten einiger Kinder besser verstanden werde.

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