Kinder & Jugendliche
Die nicht-direktive Spieltherapie
Hilfe zur Selbsthilfe für „Problemkinder“
Die Spieltherapie stellt eine Alternative für Kinder dar, bei welchen andere psychotherapeutische Interventionen oder Hilfestellungen des Umfeldes nicht wirksam waren. Diese Kinder können unter Verhaltensproblemen, Anpassungsschwierigkeiten, Lern- und Sprachschwierigkeiten und auch somatischen Beschwerden leiden, wodurch sie oft als “Problemkind” bezeichnet werden.
Es wird davon ausgegangen, dass Kinder sich durch das Spielen selbst darstellen können. Das Kind kann innere Gefühle spielerisch darstellen und erlebte Konflikte nachstellen und somit neue Lösungsansätze für sich selbst finden und darstellen.
Wichtige Aspekte der nicht-direktiven Spieltherapie
Für das Gelingen einer solchen Therapie sind viele Aspekte wichtig. Darunter fällt etwa die Beziehung zwischen Therapeut und Kind. Es sollte eine warme Beziehung geschaffen werde, welche sich durch gegenseitiges Vertrauen kennzeichnet. Das Kind sollte sich so frei fühlen, dass es all seine Gefühle uneingeschränkt ausdrücken kann. Wenn dies gelingt, kann der Therapeut die Gefühle des Kindes reflektieren und zu einer Einsicht in das eigene Verhalten leiten.
Der Therapeut hilft dem Kind, seinen Einstellungen und inneren Konflikten auf den Grund zu gehen und angestaute negative Gefühle freizulassen. Anders als in anderen Therapiemethoden stellt der Therapeut keine direkten Testfragen an das Kind, außer das Kind fängt an, über Belastungssituationen und Reaktionen zu reden. Aber auch hier ist es wichtig, die Nachfragen neutral zu gestalten: Ein lobender Unterton könnte das Kind nur dazu veranlassen, sich anders zu verhalten, um weiter gelobt zu werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dem Kind genug Zeit für seine Entfaltung zu lassen. Die Spieltherapie kann nicht künstlich beschleunigt werden, vielmehr sind kleine Schritte gewünscht, um das Kind nicht zu überfordern oder unter Druck zu setzten.
Es ist wichtig, die Therapie variabel auf das Kind anzupassen und den Entwicklungsgrad des Kindes zu berücksichtigen. Andernfalls könnte sich das Kind durch den gestörten Kontakt zurückziehen und eine weitere Therapie unmöglich machen.
Spieltherapie – Ein Hoffnungsschimmer für unverstandene Kinder
Insgesamt kann die Spieltherapie einen Lernprozess bewirken, durch welchen das Kind lernt, eigenständig mit seinen Konflikten umzugehen und Lösungswege zu finden. Im Zuge der Therapie bauen Kinder ihr Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Vertrauen in andere Personen auf und können so wieder kindgerecht aufwachsen.
Im Grunde ist die Spieltherapie somit eine Art der Persönlichkeitsentwicklung, um die Kinder wieder in ein glückliches und unbeschwertes Leben zurückzuführen.
Literatur: Kinder-Spieltherapie im nicht-direktiven Verfahren von Virginia M. Axline